Saisonkennzeichen fürs Motorrad – Vorteile und Voraussetzungen

Wer sein Motorrad nur einige Monate im Jahr nutzt, kann mit einem Saisonkennzeichen Steuern sparen.
Foto: Kesu01 / iStock

Für Biker, die ihr Motorrad nur in den warmen Monaten nutzen, ist ein Saisonkennzeichen die perfekte Lösung. Auf diese Weise können Versicherungskosten und Steuern in den Monaten gespart werden, in denen das Motorrad ohnehin in der Garage steht.

Welche Voraussetzungen gibt es für ein Saisonkennzeichen?

Um von einem Saisonkennzeichen profitieren zu können, ist eine Zulassung in der gewünschten Saison über mehrere zusammenhängende Monate die grundlegende Voraussetzung. Die Anzahl der aufeinanderfolgenden Monate kann zwischen zwei und elf Monaten variieren. Die Saison ist auf dem Saisonkennzeichen ablesbar, außerdem ist sie in der Zulassungsbescheinigung und im Versicherungsnachweis vermerkt. Nur in dieser Saison darf das Motorrad auf öffentlichen Straßen gefahren oder abgestellt werden.

Aus juristischen und versicherungstechnischen Gründen muss das Fahrzeug außerhalb der Saison auf einem umfriedeten Privatgelände stehen. Eine Haftpflichtversicherung schützt auch vor Schäden, die durch das reine Abstellen eines Fahrzeugs im öffentlichen Raum entstehen könnten. Dabei kann es sich um auslaufendes Öl oder auch ein stürzendes Motorrad handeln, was beides zu einem Verkehrsunfall oder einem Umweltschaden führen kann.

Idealerweise stellen die Kraftfahrer ihr Motorrad außerhalb der Saison in die Garage. Die Motorradversicherung läuft dann beitragsfrei weiter, was bedeutet, dass ein eingeschränkter Versicherungsschutz immer noch besteht, wenn das Bike in der Garage etwa durch einen Kurzschluss in Brand geraten würde.

Diese Ruheversicherung können Kraftfahrer auch individuell und unabhängig von einem Saisonkennzeichen vereinbaren, wobei in einem Zeitraum zwischen zwei Wochen bis zu einem Jahr eine betragsfreie Haftpflicht und Teilkasko abgeschlossen werden kann. Voraussetzung ist immer, dass das Kraftfahrzeug nicht auf einer öffentlichen Straße steht.

Antrag auf ein Saisonkennzeichen

Wenden Sie sich zur Beantragung eines Saisonkennzeichens an Ihre örtliche Zulassungsstelle. Hierbei ist zu beachten, dass aus der eVB (elektronische Versicherungsbestätigung) einer Motorradversicherung manchmal nicht die Saison hervorgeht. Daher sollten Motorradfahrer sicher gehen, dass die Zulassungsstelle den Saisonzeitraum korrekt vermerkt hat.

Die Zulassungsstelle muss außerdem die Saison für das zugelassene Motorrad für die Einziehung der Steuer an den Zoll weitergeben, der als Kfz-Steuerbehörde fungiert. Der Steuerabzug erfolgt heutzutage automatisch als Lastschrift und sollte folglich eine deutliche Steuerreduzierung aufweisen.

So ist die Saison auf dem Kennzeichen vermerkt

Damit die Behörden sofort die Zulassung für den entsprechenden Zeitraum identifizieren können, sind Saisonbeginn und -ende auf dem Saisonkennzeichen abgebildet. So kennzeichnen etwa die Ziffern 03 – 09 die Saison von März bis September. Im genannten Beispiel wäre das Fahrzeug ab dem 1. März bis zum 30. September versichert, da die Versicherung stets für den vollen Monat greift. Die Ziffern stehen am rechten Kennzeichenrand und sind farblich gelb unterlegt.

Vorteile des Saisonkennzeichens für ein Motorrad

Gerade, wenn Sie nur in den warmen Monaten mit dem Motorrad unterwegs sind, ist ein Saisonkennzeichen sehr zu empfehlen. Zwei ausschlaggebende Vorteile sind die Reduzierung der Kfz-Steuer und der Versicherungsbeiträge. Hinzu kommt die unkomplizierte Beantragung und auch im Nachhinein entsteht keinerlei Aufwand. Die Saison sollte wetterabhängig bedacht werden, lässt sich aber auch nachträglich noch anpassen.

Beim Versicherungsschutz ist zu beachten, dass manche Versicherungsgesellschaften gerade die Police für ein Motorrad auf ein saisonabhängiges Versicherungsjahr legen: Das Jahr beginnt dann beispielsweise am 1. April und endet am 31. März. Das wäre bei einer Kündigung der Versicherung zu beachten.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Wechselkennzeichen und Saisonkennzeichen?

Wechselkennzeichen sind dann praktisch, wenn eine Maschine im Sommer und die andere während des Winters gefahren wird, was eher selten der Fall ist. Seit 2012 können Biker für zwei Motorräder ein solches Wechselkennzeichen nutzen. Kostenvorteile ergeben sich daraus aber nicht. Da beide Motorräder einen eigenen Versicherungsschutz benötigen und voll versteuert werden, setzt sich das Wechselkennzeichen bislang kaum durch.

Während das Wechselkennzeichen also finanziell keine Vorteile bietet, kann sich ein Saisonkennzeichen für Biker lohnen, die ihr Motorrad nicht durchgehend nutzen – so können sie hohe Steuern und Versicherungsbeiträge sparen.